Das Museum Haus Konstruktiv und die Zurich Insurance Group Ltd freuen sich sehr, die zwölfte Gewinnerin des international renommierten Zurich Art Prize bekannt zu geben: Der Kunstpreis geht 2019 an die portugiesische Künstlerin Leonor Antunes. Die Preissumme von CHF 100’000 setzt sich aus einem Budget von CHF 80’000 für die Produktion einer Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv und einer Preissumme von CHF 20’000 zusammen.

Die Ausstellung von Leonor Antunes wird vom 31. Oktober 2019 bis 12. Januar 2020 zu sehen sein.

Leonor Antunes (*1972 in Lissabon, lebt und arbeitet in Berlin) ist bekannt für ihre raumgreifenden Installationen, in denen sie auf Themen und Künstlerpersönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts Bezug nimmt. Nach ihrem Studium im Fach Bühnenbild an der Escola Superior de Teatro e Cinema in Lissabon studierte sie bildende Kunst an der Universidade de Lisboa und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

In ihren kunsthistorischen Recherchen fokussiert sich Antunes auf einzelne Details von Werken – zumeist weiblicher – Kunstschaffender und setzt sie in unerwarteter Weise zu neuen Objekten, Skulpturen und Installationen zusammen. Zu ihren Vorbildern zählen beispielsweise die irische Designerin und Architektin Eileen Gray (1878–1976) und die in Italien geborene brasilianische Architektin Lina Bo Bardi (1914–1992). Die Künstlerin wählt architektonische Details oder Teile von Möbeln und Objekten aus, die sie anschliessend dupliziert, vergrössert, reduziert und für ihre eigenen Interpretationen transformiert. Dabei sind ihr der historische Kontext der Werke, ihre Machart und Produktionsweise ebenso wichtig wie die soziale Rolle, welche die Kunst- und Designobjekte einst einnahmen. Den künstlerischen Prozess beschreibt Antunes als einen, der in zahlreichen Schichten stattfindet und skulptural ist insofern, als er die Möglichkeit von Subtraktion und Addition bereithält.

Die Jury ist insbesondere von Leonor Antunes’ ortsspezifisch ausgerichteten Konzeptionen begeistert, die auf Formen und Motive der Moderne rekurrieren und sie in überzeugender Manier skulptural und installativ übersetzen. Mit Antunes wird eine herausragende Gegenwartskünstlerin ausgezeichnet, die in ihrem Werk eine Brücke zur Architektur-, Design- und Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts schlägt.

Leonor Antunes kann auf zahlreiche Einzelausstellungen verweisen, u.a. in folgenden renommierten Institutionen: Pirelli HangarBicocca, Mailand (2018); Whitechapel Gallery, London (2017); Tensta konsthall, Stockholm (2017); San Francisco Museum of Modern Art (2016); CAPC musée d’art contemporain de Bordeaux (2015); New Museum, New York (2015); KIOSK, Gent (2015); Pérez Art Museum Miami (2014); Kunsthalle Lissabon (2013); Kunsthalle Basel (2013), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2012); Museum of Contemporary Art, Porto (2011); Museo Experimental El Eco, Mexiko-Stadt (2011); Museo Nacional de Arte Reina Sofia, Madrid (2011).

Zu den wichtigsten Gruppenausstellungen der Künstlerin zählen: Condemned To Be Modern, Los Angeles Municipal Art Gallery (LAMAG) (2017); Ficciones y territorios: Arte para pensar la nueva razón del mundo, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (2016); Slip of the Tongue, Punta della Dogana, Venedig (2015); Beyond the Supersquare, The Bronx Museum of the Arts, New York (2014).

Antunes hat darüber hinaus bereits an mehreren Biennalen teilgenommen, darunter: 57. Biennale di Venezia (2017); Sharjah Biennial 12 (2015); 8. Berlin Biennale (2014); Singapore Biennale 2011; Bienal de Arte Contemporânea da Maia (1999 und 2003).