Wir freuen uns, Sie auf High noon lumen, die vierte Ausstellung der international renommierten Künstlerin Katharina Grosse in der Galerie Max Hetzler hinzuweisen. Die Ausstellung folgt auf eine bemerkenswerte Reihe vielbeachteter Einzelausstellungen von Grosses Werken im Jahr 2025: die Auftragsarbeit für die Art Basel Messeplatz, ihr bislang größtes Projekt, das Strukturen und Objekte in einem einzigen gemalten Bild kraftvoll vereinte; die erste Ausstellung ihrer frühen dreidimensionalen Arbeiten in der Staatsgalerie Stuttgart; sowie ihre aktuelle Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg, die den Betrachter in ein raumgreifendes Gemälde einhüllt, das die spezifische Architektur des Ortes einbezieht.

Grosse ist weithin bekannt für ihre spektakulären, immersiven Gemälde, in denen sie explosive Farben direkt auf Gebäude, Innenräume, Landschaften und Leinwände sprüht. Indem sie Maßstäbe, Oberflächen und Dimensionen überschreitet, bricht sie mit unserer gewohnten Art, die Welt zu ordnen. Ihre Gemälde erweitern die intuitiven Möglichkeiten des Mediums und spiegeln Grosses fortwährende Auseinandersetzung mit Farbe, Körper und Wahrnehmung im Raum wider. Durch ihre Sprühtechnik können intensivste Farben ohne zu vermischen übereinander aufgetragen werden, und die Künstlerin kann ihren Wirkungsbereich vergrößern und reflexartig auf Ereignisse und Ideen reagieren, die während ihrer Arbeit entstehen.

Für die Gemälde dieser Ausstellung beschränkte sich Grosse uncharakteristisch auf eine begrenzte Farbpalette und verwendete vor allem Orange und Grün. Zwischen diesen beiden Farben besteht eine besondere Spannung – die fieberhafte Intensität des Orangetons und die antagonistische Anziehungskraft des Dunkelgrüns, wobei jede Farbe die Integrität der anderen stört.

Wie Colin Lang im Begleittext zur Ausstellung schreibt: ‚Wenn diese beiden Farben aufeinandertreffen, entsteht der unheimliche Effekt, dass das Bild von der Leinwand abhebt, als würde das Gemälde über seinem Träger schweben, anstatt mit ihm verbunden zu sein. So scheint Grosse einen Keil zwischen das, was auf der Oberfläche ihrer Gemälde zu sehen ist, und den physischen Träger darunter zu treiben.‘

Für Grosse ist die Leinwand eine von unendlich vielen Oberflächen, auf denen das gemalte Bild landen kann. Wie ihre großformatigen In-situ-Arbeiten, die in Springbrunnen, auf Sand, Grasflächen und Glasfassaden erscheinen, immer wieder die Fähigkeit der Malerei zur ‚Allgegenwärtigkeit‘ der Malerei auf die Probe stellen, so drängen auch die widerspenstigen Bilder auf ihren neuesten Leinwänden auf Befreiung.