Dittrich & Schlechtriem sind stolz, Propel, Daniel Hölzls zweite Einzelausstellung in der Galerie, zu präsentieren. Die Schau eröffnet während der Berlin Art Week am Donnerstag, den 11.9.2025, 18–22 Uhr im Rahmen der Gallery Night und ist bis zum 25.10.2025 zu sehen. Der Künstler vertieft darin seine materiellen und konzeptuellen Forschungen zu Transformationskreisläufen, industriellem Gedächtnis und der Poetik des Antriebs – Themen, die er 2022 in seiner Einzelausstellung Grounded vorgestellt hat.
Hölzls disziplinenübergreifende Praxis ist von einer feinfühligen, aber kritischen Auseinandersetzung mit den das moderne Leben prägenden Systemen und Materialien gekennzeichnet. In einer Verbindung von skulpturaler Ingenieursarbeit und Vergänglichkeit erkundet seine Kunst die ineinander verwobenen Lebenszyklen von Luftfahrt, Energie und Umweltbewusstsein.
Im Mittelpunkt von PROPEL stehen drei Typen von Propellern; in einer tiefgründigen Reflexion auf Bewegung, technologischen Fortschritt, Zusammenbruch und Verwandlung lassen sie die Formen von Samen und Bombe, Ursprung und Ende erahnen.
Der erste, der auf einem historischen Sternmotor aus einem „Rosinenbomber“ sitzt, hat verformte Aluminiumflügel, die über den Boden streichen, halb flugfähig, halb schon abgestürzt. In der Mitte des Galerieraums drehen sich derweil drei hohle Kohlefaserpropeller über den Köpfen der Besucher*innen in einer kinetischen Installation, von der Tropfen aus recycelter Luftverschmutzung hergestellter schwarzer Tinte in weitem Bogen gegen die Wände fliegen und so nach und nach eine durchgehende Linie zeichnen. Die dritte, in Paraffinwachs gegossene Gruppe hat sich unter Sonneneinstrahlung verformt und hebt und senkt sich mit der Umgebungstemperatur, worin die Entropie von Technologie wie Natur anklingt.
Begleitet werden die Skulpturen von einer Reihe von Bildern verwelkter Blumen, die aus geschmolzenem Wachs unter Hitzeeinwirkung entstanden sind. Die auf gefundenen Fotografien basierenden Arbeiten übersetzen botanischen Verfall in versengte und empfindliche Oberflächen.
In der Verknüpfung von Natur, technischem Fortschritt und Vergänglichkeitsmotiven entwickelt Daniel Hölzl eine zeitgenössische Form poetischer Kritik. Im Propeller vereinen sich vergangener Erfindergeist und die Vision einer umweltfreundlicheren, elektronischen Luftfahrttechnik der Zukunft. Seine neuen Werke sind keine nostalgischen Maschinenfragmente, sondern Marker einer Gegenwart, die daran erinnern, dass Fortschritt und Endlichkeit untrennbar miteinander verwoben sind und dass wir inmitten dieser Ambivalenz leben.
Das Obige ist ein Auszug aus einem Essay von Madeleine Freund zur Ausstellung, der vor der Eröffnung auf unserer Website veröffentlicht wird.
Ebenfalls während der Berlin Art Week ist Daniel Hölzls Solo-Installation soft cycles auf der Berlinischen Galerie zu sehen. Und mit Unterstützung der Berlinischen Galerie zeigen Hölzl und Abie Franklin vom 6. bis zum 14.9. eine neue ortsspezifische Installation mit dem Titel Bycatch im Rahmen der Gruppenausstellung Hallen 06 in den Wilhelm Hallen (Kopenhagener Str. 60–68, Berlin).