Vom 4. September bis zum 11. Oktober wird in der Galerie von Luisa Catucci das Projekt mit dem Titel Sub limine – Die macht der schöpfung ausgestellt. Die Ausstellung erforscht die Grenzen zwischen Realität, Wahrnehmung und Symbolismus durch die Werke zweier italienischer Künstler, Loris Cecchini und Andrea Mastrovito. Obwohl sie unterschiedliche künstlerische Wege eingeschlagen haben, verbindet sie eine poetische Herangehensweise, die sich auf die unaufhörliche Transformation der Wirklichkeit durch eine visionäre Sprache konzentriert.
Auch die weiteren Themen, die von den beiden Protagonisten der Ausstellung, Andrea Mastrovito und Loris Cecchini, behandelt werden, sind von großer Aktualität: die Mehrdeutigkeit des historischen Gedächtnisses, die Umdeutung des traditionellen Körperverständnisses sowie die unendlichen und unkontrollierbaren Möglichkeiten der menschlichen Vorstellungskraft, unterstützt durch neue Technologien.
Anlässlich der Ausstellung wird NYsferatu – Symphony of a century von Andrea Mastrovito im Anschluss an die Vernissage am 4. September um 21:30 Uhr im Kino in der Königstadt in der Straßburger Straße 55, Berlin gezeigt – mit Live-Vertonung von Thee Balancer feat. Matjö.
Ein aufeinandertreffen von welten
Im Zusammenspiel der Werke von Mastrovito und Cecchini entsteht eine Reflexion über Körper und Natur, aber auch über die Wechselwirkung von Organischem und Inorganischem, von Lebendigem und Künstlichem. Obwohl sie unterschiedliche Themen behandeln, ergänzen sich die Werke, indem sie die unendlichen Möglichkeiten der Verwandlung und die andauernde Spannung zwischen Grenze und Überschreitung sichtbar machen. Die Ausstellung Sub limine – Die Kraft der Schöpfung präsentiert zwei höchst zeitgenössische künstlerische Visionen und bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Tiefen von Imagination und künstlerischer Schöpfung einzutauchen – dorthin, wo die Grenze zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen verschwimmt und neue Verbindungen zwischen Kunst, Leben und alltäglicher Erfahrung entstehen.
Loris Cecchini – The developed seed
The developed seed von Loris Cecchini untersucht die Entwicklung des Samens als Metapher für Wachstum, Potenzial und Metamorphose. Das Werk zeigt eine sich ausdehnende Welt, in der das natürliche Element – bei Erhalt seines organischen Wesens – in eine beinahe abstrakte und technologische Dimension übertragen wird. Cecchini arbeitet mit Skulptur, Material und Raum und schafft einen Dialog zwischen Natur und Artefakt, der zur Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur anregt – und mit der Fähigkeit des Menschen, die Welt um sich herum zu formen und zu gestalten. Aussaat und Wachstum sind für den Künstler Momente der Transformation, in denen sich eine ständige Spannung zwischen Potenzial und Verwirklichung zeigt. Sein Werk stellt Fragen nach dem Kreislauf des Lebens und der Verantwortung, die wir tragen, wenn wir dem, was entsteht, Form und Bedeutung verleihen.
Andrea Mastrovito – NYsferatu: Symphony of a century
Der Film NYsferatu – Symphony of a century, vollständig realisiert von Andrea Mastrovito, greift eines der kraftvollsten und beunruhigendsten Themen der Populärkultur auf: das Bild des Vampirs – ein Symbol der Dunkelheit, das sich über das Licht der Vernunft legt. NYsferatu ist nicht nur eine Neuinterpretation des berühmten Stummfilms, sondern eine tiefgreifende Untersuchung über das Wesen des Bösen und der Angst – Elemente, die die kompositorische Struktur des Videos durchdringen.
Mastrovito verwandelt die Horrorsymbolik in ein Werk, das den Zuschauer dazu einlädt, über die menschliche Existenz, über die Grenze zwischen Leben und Tod und über die Unausweichlichkeit eines sich wiederholenden Schicksals nachzudenken. Durch den Einsatz von Materialien, Techniken und Formen, die Tradition und Moderne miteinander verbinden, erschafft der Künstler eine visuelle Suggestion, die das einfache Konzept von Angst übersteigt und uns eine Meditation über das Dasein und unsere verletzliche menschliche Verfassung bietet.