Um die Anschläge vom 11. September 2001 in New York oder die Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 kreisen die bis heute wohl prominentesten Verschwörungstheorien. Den Kampf und die Wahrheit(en) gibt es nicht erst seit dem „postfaktischen Zeitalter“ und Donald Trumps „alternativen Fakten“. In Zeiten zunehmender Digitalisierung und Virtualisierung scheinen die Unsicherheit und die Bereitschaft, konspirativen Ideen zu glauben, jedoch so groß wie nie zuvor. Wem kann man noch glauben? Lügen die Bilder und die Medien? Der Zweifel wird größer, genährt durch das Internet, in dem Verschwörungstheoretiker aller Art im Halbdunkel wirken.

Die internationale Gruppenausstellung „Im Zweifel für den Zweifel: Die große Weltverschwörung“ untersucht mit den Mitteln der Kunst die Macht von Verschwörungstheorien und setzt ihnen die Sichtbarkeit des Zweifels sowie die Möglichkeit zu kritischem Zweifeln entgegen. Ein falscher Stern, Überwachungstechnologien, Fotofälschungen und forensische Recherchen – in der Ausstellung treffen die Besucher auf verstörende Situationen und nicht-eindeutige Zustände, in denen sie sich selbst orientieren müssen.

Die Ausstellung macht die mehr oder weniger verborgenen Zweifel sichtbar, die bei jeder Verschwörungstheorie am Werk sind, und legt gesellschaftlich Unbewusstes offen. Die Künstler spannen ein Netz aus Ängsten, Träumen, Widersprüchen, Zweifeln und Unsinn und zeigen, wie sich Gefühle des Unbehagens herstellen lassen, aber auch Möglichkeiten, sie zu durchschauen. Die Besucher gehen auf eine assoziative Reise durch Einbauten, Miniaturlebenswelten, Installationen, Fotomontagen, Skulpturen und digitale Architekturen mit historischen und aktuellen Bezügen, voller diffuser Stimmungen und differenzierter Auseinandersetzungen. Zweifel und Ängste werden aufgezeigt, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können. Das Ziel ist kritisches Zweifeln, auch am Zweifel selbst.