The clock von Christian Marclay ist eine 24-stündige Videoarbeit, die anhand eines Jahrhunderts Filmgeschichte den realen Zeitverlauf synchron nachzeichnet. Seit ihrer Premiere in London im Jahr 2010 und dem Gewinn des Goldenen Löwen bei der 54. Biennale von Venedig 2011 hat die Arbeit große Aufmerksamkeit gefunden. Sie wurde seither in weltweit bedeutenden Museen gezeigt, darunter das Centre Pompidou in Paris, das Museum of Contemporary Art in Sydney, das Instituto Moreira Salles in São Paulo, das Leeum Museum of Art in Seoul, das Yokohama Museum of Art in Yokohama, die Tate Modern in London sowie das MoMA in New York. Nun ist The clock erstmals in Berlin zu sehen.
The clock ist eine Zusammenstellung tausender zeitbezogener Filmmomente aus Film und Fernsehen, in denen Uhren oder Zeitmesser vorkommen. Nach jahrelanger akribischer Recherche und Bearbeitung hat Christian Marclay diese Fragmente zu einem nahtlosen 24-Stunden-Filmerlebnis zusammengefügt. Das Ergebnis ist eine immersive audiovisuelle Reise durch die Filmgeschichte – und zugleich eine funktionierende Uhr: Die Installation ist exakt mit der Ortszeit von Berlin synchronisiert und lässt so die Grenze zwischen filmischer und realer Zeit verschwimmen.
Das Werk vereint über einhundert Jahre Filmgeschichte – von ikonischen Thrillern und Western bis hin zu obskuren Science-Fiction-Filmen – und lässt Zeit in unzählige Richtungen gleichzeitig zerfließen.
The clock ist weder schlecht noch gut, sondern vollendet, vielleicht der beste Film, den man je gesehen hat, erklärte Zadie Smith in der New York Review of Books.
In einem eigens erbauten Kino innerhalb der Mies-Glashalle ist The clock täglich während der regulären Öffnungszeiten zu sehen, von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 20 Uhr. An ausgewählten Wochenendabenden haben Besucher*innen zusätzlich die Gelegenheit, das vollständige 24-Stunden-Werk zu erleben.
24 Stunden lang buchstäblich auf die Uhr zu schauen, mag wie eine Folter klingen. Aber The clock macht auf seltsame Weise süchtig, und die Besucher bleiben oft viel länger, als sie beabsichtigt hatten. Man kann die Zeit nicht aus den Augen verlieren, und doch läuft sie einem irgendwie davon. Schrieb Holly Williams in der New York Times am 9. Oktober 2018
















