Die Zander Galerie freut sich, eine Ausstellung mit Werken des in New York lebenden Künstlers Don Dudley anzukündigen, die frühe und aktuelle Arbeiten auf Papier mit einer modularen Wandinstallation zeigt. Dudley ist seit den 1960er Jahren dafür bekannt, die abstrakte Malerei um die Verwendung industrieller Materialien wie Sprühlack und Aluminium zu erweitern. Die markanten Formen und Farben in seinem Schaffen sind reich an unterschwelliger Komplexität und setzen sich bis heute mit der Wahrnehmung von Form, Dimensionalität und Raum auseinander. Seine Praxis schlägt eine Brücke zwischen den minimalistischen Kunstbewegungen der amerikanischen Ost- und Westküste.
Dudley wurde 1930 in Los Angeles geboren und studierte am Chouinard Art Institute in Los Angeles, wo er von der abstrakten expressionistischen Malerei geprägt wurde. In den 1960er Jahren arbeitete und lehrte er in Südkalifornien und bewegte sich in den Künstlerkreisen der Finish-Fetish-Schule und dem West Coast Modernism. Dudley lehrte Zeichnen am Chouinard Art Institute und, auf Einladung des renommierten Kurators und Museumsdirektors Walter Hopps, am Pasadena Museum of Modern Art. Als Dudley selbst Kurator am La Jolla Art Museum wurde, präsentierte er in seiner ersten Ausstellung Arbeiten des jungen John Baldessari, der damals noch Student war.
Während dieser Zeit setzte Dudley seine künstlerische Auslotung der Ambiguität in der Wahrnehmung fort und schuf Papierarbeiten, die mit prismatischen Effekten experimentierten. Bald jedoch beschloss er, über das Zeichnen hinauszugehen. In Kalifornien wandten sich Künstler wie Peter Alexander, Craig Kauffman und John McCracken von konventionellen Materialien und Techniken ab und suchten nach Möglichkeiten, mit Metallen, Autolacken oder Kunstharzen Objekte mit lichtreflektierenden oder transparenten Oberflächen zu kreieren. Don Dudley strebte eine sublime Erfahrung an, eine Abstraktion jenseits des Alltäglichen.
Über erste Objekte mit leicht konvex gebogenen Aluminiumplatten – und nach seinem Umzug nach New York – fand Dudley schließlich zu flachen vertikalen Aluminiummodulen, die zur Basis seiner wohl bekanntesten Werke wurden. Gleichmäßig angeordnet, komponierte er daraus eine Vielzahl an Konfigurationen mit verschiedenen Farbkombinationen und Modulgruppen. Diese Wandarbeiten haben einerseits einen präsenten Objektcharakter, behalten aber auch eine schwebende Qualität. Es scheint, als würden sie durch die Leerräume zwischen den Modulen an ihrem Platz gehalten wie Töne zwischen Intervallen. In den 1970er und 1980er Jahren beschäftigte sich Dudley weiter mit modularen Strukturen und Raum. Wie der Künstler erklärte, sei das Ziel seiner Arbeiten „auf einer unbewussten Ebene zu wirken, sowohl im Sinne einer Wirkung unterhalb der Bewusstseinsschwelle als auch eines Gefühls von Staunen, im Sinne des Erhabenen. ... Ich habe immer nach dem wortlosen Zustand der Musik gestrebt, mit den einfachsten Mitteln, ohne etwas zu verbergen.“
In den ausgestellten späteren Arbeiten auf Papier (2014 bis 2023) sind dynamische Kräfte am Werk: Ebenen und Elemente scheinen sich zu überlagern, zu überschneiden und zu falten. Für die teils kräftigen und teils in Verläufen gehaltenen Farben nutzte Dudley Airbrush- und Mischtechniken, um metallischen Glanz oder räumliche Tiefe zu erzielen. Wie die früheren Zeichnungen ergänzen auch die neueren eine Reihe von Wandarbeiten, für die verschiedene, zum Teil bemalte Trägermaterialien verwendet wurden. Zeichnungen waren schon immer ein integraler Bestandteil seines Werks und spiegeln die kontinuierliche Entwicklung von Dudleys Praxis wider, die durch ein Zusammenspiel von formaler Strenge, ästhetischer Poesie und rein visueller Erfahrung gekennzeichnet ist.
Dudleys Arbeiten werden seit 1958 in Ausstellungen präsentiert. Bereits 1972 waren sie im Whitney Museum in der Schau Contemporary American painting zu sehen und 1982 in Special projects im MoMA P.S. 1. Seine Werke sind in zahlreichen Museumssammlungen in den USA vertreten.