Die Kabinettausstellung 20 jahre Gerhard Richter Archiv. Werke, materialien, kuriosa gewährt mit ausgewählten Werken, Ausstellungsmodellen, Skizzen, Fotografien und Materialien einen außergewöhnlichen Einblick in den umfangreichen Bestand des Archivs. Im Vordergrund stehen dabei Kunstwerke, die das Gerhard Richter Archiv als Schenkungen erhalten hat, wie das Gemälde Umgeschlagenes blatt (70-4) oder die sechsteiligen Editionen Kanarische landschaften I und II, die beide vom Museis Saxonicis Usui – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e.V. für das Archiv erworben wurden.
Anhand von Raummodellen und Planskizzen stellt die Ausstellung Richter als Kurator seines eigenen Werkes vor, denn wenig bekannt ist, dass sich der Maler seit seiner Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden mit der Präsentation seiner Gemälde intensiv aus einander setzt. Mit einer Auswahl von Portraitfotografien u. a. von Anton Corbijn, Angelika Platen und Alice Springs, wirft die Ausstellung auch den Blick auf die Persönlichkeit von Gerhard Richter. Die Besonderheit der Archivschau liegt in der ein maligen Kombination dieser künstlerischen Arbeiten mit ungewöhnlichen Objekten aus dem Kunstgewerbe und dem Alltag. Anhand des Porzellanservice Obelisco, dem Teppichboden 1024 Farben und verschiedenen Schallplatten- und Bücher-Covern, führt die Kabinettausstellung vor Augen, wie Gerhard Richters Œuvre im Alltag vieler Menschen meist unwissentlich Einzug gehalten hat.
Das Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurde am 1. Februar 2006 auf Initiative des damaligen Generaldirektors Martin Roth gegründet. Zuvor hatte Richter bereits anlässlich des Elbehochwassers im August 2002 das großformatiges Gemälde Fels (694) für eine Benefizauktion gespendet. 2004 folgte eine Ausstellung seiner Bilder im Albertinum mit zusätzlichen Leihgaben des Künstlers. Auf diese Weise wurde Dresden aus der Katastrophe unvermittelt zum Ort mit der umfangreichsten Werkschau Gerhard Richters in öffentlichen Sammlungen. Doch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sollten nicht nur ein Ort der Präsentation sein, sondern mit dem Gerhard Richter Archiv auch zu einer wichtigen Stätte der Forschung und Vermittlung des Werkes von Gerhard Richter werden.
















