In „The Conversation“, seiner fünften Einzelausstellung in der Galerie Krinzinger zeigt Hans Op de Beeck neue Skulpturen, die in ihrer Pose und ihrem Erscheinungsbild ein hohes Maß an Identifikationsmöglichkeit und Alltag vermitteln. Die Skulpturen sind nicht als Porträts bestimmter Personen gedacht, sondern wollen auf stille und unspektakuläre Art und Weise von Zwischenmenschlichem, der Welt, Momenten in unserem Leben und Gefühlen sprechen.

Der Künstler tut dies mit großem Einfühlungsvermögen gepaart mit leichter Ironie und Absurdität. Hans Op de Beeck begann sich vor einigen Jahren, ergänzend zu seinen raumgreifenden Installationen, Video Arbeiten, Wandarbeiten, Theater- und Opernproduktionen mit menschlichen Figuren auseinanderzusetzen. Die Arbeit The Conversation zeigt zwei sich unterhaltende ältere Männer. Beide stehen auf einer kleinen Klappleiter, ihre Aktentaschen auf dem Boden, ein Hinweis darauf, dass sie entweder von der Arbeit kommen oder auf dem Weg dorthin sind. Der Betrachter kann nur vermuten worüber sie sprechen.

The Cliff (Wand-Version) stellt ein Teenagerpaar auf einem Felsen sitzend dar. Die umgebende Landschaft bleibt der Fantasie überlassen. Resigniert und mit geschlossenen Augen raucht Dancer eine Zigarette. Ihre üppige Kleidung und die beeindruckende Krone aus Federn stehen kontrastierend zur pausierenden Performerin.

My bed a raft, the room the sea, and then I laughed some gloom in me (kleine Version), ist eine verkleinerte Version der gleichnamigen großen Arbeit. Sie zeigt ein Mädchen auf dem Rücken in einem Bett liegned mit einem offenen Buch auf dem Bauch. Neben dem Bett sind weitere Bücher, ein Glas Wasser und Schlaftabletten. Ihre Matratze liegt auf einem hölzernen Floß, das auf einem dunklen Gewässer zwischen Schilf und Seerosen schwimmt. Es scheint so, also ob ihre Traumwelt sich in der Realität spiegeln würde. Home präsentiert ein älteres Ehepaar in Nachtwäsche vor der Fassade eines Reihenhauses. Sie haben den Kokon ihres Wohnzimmers verlassen, die Tür ist angelehnt, die Fensterläden sind geschlossen. Es scheint, als ob sie in den Nachtstunden auf die Straße gegangen sind, um zu sehen, was draußen geschieht. Timo (kleine Version) ist ein Junge, barfuß und nackt. Mit geschlossenen Augen bereitet er sich, mit gespanntem Bogen, auf den Abschuss seines Spielzeugpfeils vor. Brian (kleine Version) ein kahlköpfiger Junge sitzt mit gekreuzten Beinen, eine Glaskugel in beiden Händen haltend, auf dem Boden. Er scheint sich in einem Moment tiefer Meditation zu befinden.

Hans Op de Beecks monochrome Figuren sind durchgängig in einem ruhigen oder einsamen Moment zu sehen. Sie erscheinen in einem Zustand von Traum oder Spiel festgehalten.