Es geht darum, Dinge zusammenzubringen und zu sehen, wie sie aufeinander reagieren. Während ein Dialog eher eine Plattform für friedliche und fast schon trockene Diskussionen ist. Dialoge führt man jeden Tag. Ich könnte jeden Tag mit der Frau in der Konditorei ein Stück die Straße runter einen Dialog führen. Wenn ich aber zu ihr sage: ‚Mit dem Zuckerguss stimmt was nicht. Warum ist er blau?‘ – dann sind wir plötzlich eher in einer Konfrontation. Und dann passiert etwas, das einem in Erinnerung bleibt!

(George Condo, 2016)

Ab dem 19. November 2016 zeigt das Museum Berggruen eine Werkschau des US-amerikanischen Malers George Condo (*1957 in Concord, New Hampshire, USA). Diese erste große Ausstellung zeitgenössischer Kunst seit der Gründung des Museum Berggruen setzt Werke Condos aus den frühen 1980er-Jahren bis heute in Beziehung zu Künstlern der Klassischen Moderne aus der Sammlung der Nationalgalerie. George Condo. Confrontation bespielt alle Räume des Hauses und ein Großteil der ausgewählten Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Skulpturen Condos wird erstmals öffentlich ausgestellt.

Die Präsentation von Meisterwerken von Cézanne, Picasso, Matisse, Klee und Giacometti aus dem Museum Berggruen unter Einbeziehung der Werke Condos entfaltet ein offenes Feld an Verweisen. Bereits seit den frühen 1980er-Jahren bezieht sich Condo in seinen Werken mit einer Mischung aus Humor, Ironie und Verehrung auf die gesamte Bandbreite der europäischen wie US-amerikanischen Kunst. Für seine teils grotesken Bildfindungen greift er auf Gattungen wie Akt, Stillleben und Porträt zurück. Condo kombiniert spielerisch kunsthistorische Referenzen, insbesondere formale wie motivische Bezüge zu den Künstlern der klassischen Moderne, deren einstmals schockierende kubistische Bilder längst in den Kanon der Kunstgeschichte eingegangen sind. In gleichem Maße fließt die Populärkultur in Condos Arbeiten ein und so zeigen etwa seine Porträts Anleihen an Comicfiguren wie Batman, Bugs Bunny oder Micky Maus.

Die Ausstellung George Condo. Confrontation im Museum Berggruen versteht die Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts als unablässig in Bewegung bleibender Prozess von wechselseitigen Bezügen und Traditionen.