Dittrich & Schlechtriem freuen sich, Black smoker, Julian Charrières sechste Einzelausstellung in der Galerie, anzukündigen. Die Ausstellung ist vom 15. November 2025 bis zum 10. Januar 2026 zu sehen.
Charrières fortlaufende Erkundung ökologischer Grenzbereiche ist geprägt von immersiven Projekten auf der Grundlage von Feldforschungen an ökologisch und symbolisch aufgeladenen Orten – von Gletschern und Vulkanen bis hin zu Atomtestzonen und Ökosystemen der Tiefsee. In seiner Praxis erkundet er, wie menschliches Handeln sich in das Gewebe des Planeten einschreibt und seine Oberflächen, Atmosphären und Zukünfte subtil verändert.
Black smoker versetzt die Besucher:innen an eine Schwelle der Sinneswahrnehmung: eine Reise in die bodenlosen Tiefen des Ozeans, wo die menschliche Gegenwart durch das Unfassbare erdrückt wird, wird zur Begegnung mit einer Wirklichkeit, die sich dem Verständnis entzieht, einer Welt, die sich normalerweise in undurchdringliche Dunkelheit hüllt. Black smoker verwandelt Dittrich & Schlechtriems Galerieraum in eine dunkle Weite, die von seismischer Energie erfüllt ist: dem Dröhnen von Unterwasservulkanen, dem Zischen hydrothermaler Spalten, dem Grollen abrutschender Steilhänge, der Wucht von Magmaströmen, die die Erdkruste aufschmelzen. Black smoker lässt die Besucher:innen in einem Klangraum dahintreiben, um sie so eine Welt übermächtiger Massen, glühender Hitze und unendlicher Nacht erleben zu lassen.
Im zweiten Galerieraum zeigt Charrière eine an der Wand angebrachte Fassung von Spiral economy, einem skulpturalen Verkaufsautomaten, indem die DNA von Handel, Geldwirtschaft und Konsum zum Ausdruck kommt. Die Arbeit hinterfragt die Illusion einer grenzenlosen Ausbeutung der Natur und fordert die Betrachter:innen auf, sich mit Zeit im geologischen Maßstab auseinanderzusetzen. Sie denkt das Meer nicht als unerschöpfliche Ressource, sondern als labilen und gefährdeten Lebensraum, der zwischen Ausbeutung und Artensterben einer ungewissen Zukunft entgegentrudelt.
Daneben werden in der Ausstellung neue Motive aus Midnight zone, Charrières Serie von einprägsamen Fotos aus der Clarion-Clipperton-Bruchzone, zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Hier fängt der Künstler das marine Ökosystem ein, das sich über dem mineralstoffreichen Meeresboden entfaltet und heute durch Tiefseebergbaupläne akut bedroht ist. Die Kunst legt Zeugnis ab und wird zur Elegie: eine Besinnung auf eine leuchtende Gemeinschaft, die in Gefahr ist, und eine scharfsinnige Reflexion auf die Bande, die uns mit dieser Welt in der Tiefe untrennbar verknüpfen.
Black smoker folgt auf Charrières weithin gelobte Ausstellung Midnight zone im Museum Tinguely, Basel, und bildet zugleich den Auftakt zu seiner bevorstehenden Einzelausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg ab März 2026. Zusätzlich zu dieser Ausstellung werden Arbeiten des Künstlers auch auf dem Stand der Galerie bei der diesjährigen Art Cologne zu sehen sein.
















