Das Museum Haus Konstruktiv widmet der französischen Künstlerin Aurélie Nemours (1910–2005) eine Einzelausstellung, die – dank Leihgaben aus Schweizer Privatsammlungen – die unterschiedlichen Schaffensphasen dieser Grande Dame der geometrisch-abstrakten Kunst vorstellt.

In der stark männlich dominierten konstruktiven Kunst ist Aurélie Nemours neben Sonia Delaunay und Sophie Taeuber-Arp eine der Künstlerinnen, die dem Kunstkritiker Michel Seuphor zufolge die Entwicklung der abstrakten Kunst in Frankreich wesentlich mitbestimmt haben.

Nemours, die erst nach dem Studium der Kunstgeschichte an der École du Louvre eine künstlerische Ausbildung aufnahm, zunächst im Atelier von Paul Colin später bei André Lhote und Fernand Léger, fand in den 1950er Jahren zu einer konsequent geometrischen Bildsprache, die sie bis zu ihrem Tod 2005 weiterentwickelte.