Ein Schweigen und Understatement durchdringt die Bilder von Johannes Herrmann. Dies entspricht einer Vorgehensweise, die der Künstler so beschreibt:
Ein Plan ermöglicht es mir, beiläufig zu sein. Der Plan sollte konsequent und beiläufige ausgeführt werden, um den Kontrast zwischen Plan und Ausführung im Bild festzuhalten. Bildstandards wie Inhalt, Komposition und Farbigkeit beachte ich gerade so genau, dass Sie nicht durch Abwesenheit auffallen würden, beziehungsweise so wenig, dass es nicht um deren Raffinesse geht.
Nicht viel oder wenig sollen Herrmanns Arbeiten behaupten, sondern kaum etwas, hardly anything. Nicht als Geste der Verweigerung, wie beim frühen Krebber oder bei den endlosen Apologeten von Bartleby’s „I would prefer not to“, sondern als Praxis, die alles flieht, das mehr als „anwesend“ ist.
Nur wenn es flach ist, kann es tief sein. Solche Bilder sind immer eine Manifestation zweier Unmöglichkeiten: Einerseits eines übergeordneten Prinzips, andererseits einer sehr persönlichen Ausformulierung. Denn jedes existiert nur wegen des anderen und jedes bedeutet die Auslöschung des anderen.
Johannes Herrmann, geboren 1982 in Kiel, studierte Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Günther Förg / Matthias Dornfeld, an der HFBK Hamburg bei Anselm Reyle und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Thomas Scheibitz.
Seit ihrer gemeinsamen Zeit an der HFBK Hamburg verbindet Johannes Herrmann eine langjährige Freundschaft mit der inzwischen international erfolgreichen chinesischen Künstlerin Xiyao Wang und mit dem Schweizer Artist Liaison und Kurator Tizian Baldinger, der sich der Vermittlung und Förderung beider Positionen widmet.