Efremidis Gallery freut sich, Nuria Fusters Einzelausstellung „CHRONO-MATTER – Objects are closer than they appear“ zu präsentieren. Für ihre zweite Ausstellung in der Galerie hat Fuster ein umfangreiches, multidimensionales Universum erschaffen, in dem Bewegung, Klang und Objekte interagieren.

„CHRONO-MATTER – Objects are closer than they appear“ offenbart verschiedene Vorstellungen von Zeit und lässt diese zusammenlaufen. Fusters Objekte existieren auf ihrer eigenen Zeit- und Realitätsebene. Der/die Betrachterin sieht die Objekte ausgehend von seiner/ihrer jeweils individuellen Verortung in Zeit und Raum. Beim Betreten der Galerie begegnet man zunächst einem großformatigen Mobile, das von der Decke hängt. Bestehend aus Edelstahlstangen und Seitenspiegeln für Autos und Motorräder wird dieses durch die subtilen Windstöße aktiviert, die durch die Bewegung des/der Betrachterin im Raum erzeugt wird.

Während das Mobile schwingt und seine einzelnen Elemente sich um sich selbst drehen, wird man der Reflexion verschiedener Versionen von sich selbst und verschiedener Versionen des Mobiles und des Galerieraums selbst ausgesetzt.

Fuster lässt gewöhnliche Objekte ungewöhnlich interagieren, indem sie vorhandenes Material neu arrangiert. Dadurch entstehen oft seltsam anmutende Gegenüberstellungen, die uns jedoch die Möglichkeit bieten, über unsere eigene Präsenz im Raum, unser Verhältnis zu uns selbst und zu den präsentierten Objekten nachzudenken. Objekte sind näher als sie erscheinen – eine Aussage, eine Wahrheit und eine Vorhersage für das gleichnamige Klangstück. Hier sind drei verschiedene Stimmen zu hören, die jeweils Hombro oder die Schulter, Metall und Polvo sowie Staub repräsentieren. Hombro trägt manchmal ein unsichtbares Gewicht, die Schulter krümmt sich oder staubt sich ab. Metall kann stützen, sich kalt anfühlen, sich aber auch durch Berührung erwärmen lassen.

Was ist das Material aus Märchen und Geschichten von verlassenen Orten? Es markiert die Zeitlichkeit der Zeit und formt Gesellschaften, die man jemals weder gesehen, noch von ihnen gehört hat. Staub sammelt sich an, bedeckt, verstopft. Wir finden ihn auf unseren Fingerspitzen, wenn wir dachten, die Oberfläche sei sauber. Es gibt enorme Mengen davon, aber es kann schwierig sein, sie zu sammeln. Material ohne Materie.

An den Wänden der Galerie hängen mehrere Fotos. Hier kreiert Fuster Stillleben-Tableaus aus alltäglichen Materialien. Auch hier reflektieren Spiegel die Welt außerhalb des Bildes und bringen sie so in sein Inneres. Die Spiegel fungieren als Portale, sie bringen die Objekte näher, als sie zunächst erscheinen mögen. Aber wie reflektiert sich das Objekt selbst? Wie schnell vergeht die Zeit für die belastete Schulter? Und wie lang ist eine Minute für Mondstaub?