John Perello künstlerischer Ausdruck erwächst aus seiner Geschichte und prägt das Herz seines Schaffens. Der Pariser Künstler arbeitet mit seinen Erinnerungen, seinen Wurzeln, seinen Emotionen, seinem Leben im Allgemeinen und wendet seine eigene Geschichte als wichtigstes künstlerisches Werkzeug an.

Aus diesem Grund erweist es sich als ein natürlicher Schritt, dass JonOne in seinen neusten Wandgemälden zu den biomorphen Formen seiner frühesten Malereien zurückkehrt. Die abstrakten Kompositionen, die schon die Gemälde des Künstlers Anfang der 1990 kennzeichneten, ersetzten die berühmten ‚tags‘, sein Pseudonym JonOne, als malerische Hintergründe und feiern seitdem ein glänzendes Comeback als Mittelpunkt seiner gigantischen öffentlichen Arbeiten. Perello befreit sich wieder einmal von seinen Markenzeichen, um sich selbst von seinem Erbe zu überzeugen und der Öffentlichkeit sein aktuelles künstlerisches Selbstbewusstsein zu präsentieren. Dafür kehrt er zu den Ursprüngen seines frühen Lebens in Paris zurück, als er seine Identität als John Andrew Perello - der Künstler – entwickelte. Sich nicht in der Vergangenheit zu verlieren oder seine Schaffensphase zu wiederholen, sondern die Kraft dieser wichtigen Jahre zu resorbieren, markiert die künstlerische Freiheit seiner aktuellen Schaffensperiode.

Die sich selbst begründende Umkehrung wird auch in Perellos neuesten Ateliergemälden sichtbar, obwohl der beschriebene Prozess weicher verläuft. Der Künstler vergrößert und streckt die Buchstaben seiner berühmten ‚tags‘, sodass weniger Linien und Wiederholungen sichtbar sind. Es scheint, als würde er in die ‚Tag-Paintings‘ zoomen, tiefer in die Texturierungsorganismen kriechen, nur um zu visualisieren, dass diese Bilder in all ihren Details noch lebendiger sind, als dies jemals zuvor sichtbar war. Die unzähligen expressiven Farbspritzer, die die Schichten der vergrößerten Buchstaben bedecken, verstärken die konsequente Abstraktion und verwandeln die Kunstwerke in lebendige Kreaturen. Das Material „Farbe“ ist das Herzstück von Perellos jüngstem Werk. Es geht um die gestische Bewegung des Körpers, um die Farbe, die auf die Leinwand spritzt, um das Material selbst. Perellos künstlerischer Ausdruck wird mehr denn je von seinen Emotionen geleitet und verbildlicht die Anfänge seiner künstlerischen Identitätsbildung, welche von beeindruckenden Farbgewalten auf New Yorker U-Bahn Zügen in den 1970er Jahren geprägt war.