Efremidis Gallery freut sich ‘The Invisibility Of The Machine’ von Wieland Schönfelder als Eröffnungsausstellung des ERP-Projekts zu präsentieren.

Wieland Schönfelder (1985), geboren und wohnhaft in Berlin, studierte Theater am Konservatorium in Wien und war sowohl als Schauspieler wie auch als Set-Designer tätig. In 2013 begann er mit seinem Studium an der UDK und graduierte 2018 als Meisterschüler von Manfred Pernice.

Für ERP-Projekt kreierte Schönfelder eine spekulative Sci-Fi-Welt, in der sich Androiden neben Cowboys umhertreiben. Die Vorstellung von dem, was hätte sein können, basiert auf historischen Ansichten über Roboter der 1960er Jahre und Russischem Futurismus. Durch die Medien Druck, Video und Skulptur liefert Schönfelder den BetrachterInnen Hinweise einer Narration, deren Handlungsstrang sich langsam offenlegt.

Weiterlesen Während sich die Wissenschaft der Robotertechnik weiterentwickelt, identifiziert Schönfelder zwei Möglichkeiten für den Androiden. Entweder so unauffällig wie die unermesslichen, dezentrierten Computernetzwerke zu werden, die im Hintergrund unseres menschlichen Lebens arbeiten und unsere Bedürfnisse begünstigen, oder den Menschen auf solch eine Art und Weise nachzuahmen, dass eine Unterscheidung unmöglich wird. In beiden dieser Szenarien werden die mechanischen Cowboys unsichtbar.

Die Figuren in Schönfelders Videos für ‘The Invisibility Of The Machine’ scheinen festzusitzen, unfähig oder unwillig zu handeln, so als ob sie in einer absonderlichen, metallenen Simulation gefangen wären. Es scheint, als ob die Maschinen für ihre eigenartige Umwelt empfindsam geworden sind. Sie machen einfach mit ihrer monotonen Lebensweise weiter; allerdings macht sich ein unbewusstes Verlangen breit. Die Figuren schwingen von einer auf die andere Seite, ihre Augen hellen sich von Zeit zur Zeit auf. Ihr ganzes Leben lang gaben sie sich als die stolzen Überlebenden. Aber Überleben ist nur ein weiterer Kreislauf neben vielen Anderen. Ich spiele, du spielst, wir spielen.

Da ist eine Traurigkeit, die Menschen auf Androiden projiziert, welche sie als in endlosen Feedback-Kreislaufen, unfähig sich zu emanzipieren, gefangen sehen. Franco ‘Bifo’ Berardi sieht das Fehlen eines Bewusstseins des Androiden – oder wie er es beschreibt ein Fehlen von ‘Sensibilität’ – vielmehr als dessen primäre Stärke an. Er weist darauf hin, dass, wenn wir uns fragen wer der Tauglichste ist, die Antwort eindeutig sei: Der Tauglichste ist der Organismus, der die Kraft von Intelligenz ohne die Einschränkung von Empfindlichkeit vorweisen kann. Die echten Cowboys waren gewaltvolle Siedler; sie überschritten Grenzen und eroberten Gebiete. Vielleicht sollten wir uns nicht davor fürchten, dass Androiden Sensibilität entwicklen, sondern davor, dass sie durch ihre Insensibilität menschliche Grenzen forcieren können.

Das ist das Leben, ein geschlossener Kreis, oder nenne es eine Sphäre.