Nach mehr als 20 Jahren Tätigkeit in Persien reiste der St. Galler Kaufmann Emil Alpiger 1896 zurück nach Zürich. Unter seinem Gepäck befand sich eine Holztruhe, gefüllt mit persischen Kleidungsstücken und Textilien. Über Generationen verwahrte die Familie Alpiger diesen Schatz sorgsam.

Jetzt, ein Jahrhundert später, sind die kostbaren Kleider, Stoffe, Wandbehänge und Stickereien Mittelpunkt einer Ausstellung.

Als Zeugnisse einer vom Handel geprägten Zeit, stehen die Textilien für mehr als nur den Geschmack und die Farbenliebe einer anderen Kultur. Sie sind das Ergebnis eines gegenseitigen kulturellen Austauschs: Kulturhybride zwischen Ost und West. So fanden etwa iranische Weber und Schneider Inspiration in der europäischen Mode und machten sich westliche Motive zu Eigen. Die Ausstellung zeigt die Kraft, die im gegenseitigen kreativen Austausch besteht und versetzt mit den farbenfrohen Kunstwerken in das Persien des 19. Jahrhunderts. Eine Zeit, die wir sonst nur von schwarz-weissen Fotografien kennen.