Hauser & Wirth Zürich freut sich, neue Werke vom polnischen Künstler Wilhelm Sasnal präsentieren zu können. Sasnal schafft ein Archiv der Bilderflut der postmodernen Wirklichkeit. Die Vorlagen für seine Werke findet der Künstler überall – in Zeitungen und Magazinen, in Filmen und dem Internet, auf Plakatwänden oder in seiner unmittelbaren Umgebung in Polen und auf seinen vielen Reisen. Hand in Hand mit dieser schier unüberblickbaren Vielfalt an Motiven geht ein unablässiges Changieren der Malstile des 20. Jahrhunderts, sei es Geometrische Abstraktion, Tachismus, Fotorealismus oder Pop Art.

In seinen neuen Werken malt Sasnal gestürzte Motorradrennfahrer, Planeten und Astronauten in einer grösstenteils in Grau, Blau und Schwarz gehaltenen Farbpalette. In der für ihn typischen melancholischen und puristischen Atmosphäre lotet Sasnal den Moment des Fallens und Stürzens im freien Raum aus und verbindet dies mit seiner Faszination für Mondexpeditionen und die Weltraumfahrt.

Gefallene Astronauten, karge Mondlandschaften und gestürzte Speedwayfahrer, tauchen in der Ausstellung scheinbar beziehungslos Seite an Seite auf. Als Inspiration diente Sasnal seine Kindheitserinnerung an Besuche auf der Speedway Rennbahn in seiner Heimatstadt Tarnow. Speedway ist in Polen ein überaus populärer Sport. In den Bildern zeigt er die Rennfahrer auf dem Boden liegend – verletzt, tot oder in dem Moment vor dem Wiederaufstehen nach dem Unfall.

Der Moment des Fallens, in dem die Beherrschung über die Schwerkraft verloren geht, findet sich auch in einer auf dem kopfstehenden Fels- oder Mondlandschaft wieder, die aus der Perspektive des Fallenden gemalt ist. Daran anschliessend sind Schwerelosigkeit, Planetenkonstellationen und die Thematik der bemannten Raumfahrt ein wiederkehrendes Element der Arbeit von Sasnal. Einige seiner Arbeiten sind inspiriert von dem Science-Fiction Roman 'Solaris' des polnischen Autors Stanislaw Lem.

Eines der grössten Gemälde der Ausstellung zeigt eine Komposition aus Zahnrädern und Keilriemen, die zu einem fiktiven Sonnensystem wird und den Motorenlärm zu der ansonsten unheimlichen Stille der Ausstellung liefert.

Sasnal webt aber auch filmisch und atmosphärisch dichte Momente in seine Präsentation ein – so das Porträt einer jungen Frau im Morgengrauen, die sich nach einer langen Nacht ans Flussufer der Weichsel in Krakau legt – im Hintergrund leuchten noch die Lichter der Stadt, während die Dämmerung durch die Wolken bricht.

Wilhelm Sasnal, geboren 1972, lebt und arbeitet in Krakau und gilt als einer der bedeutendsten Maler seiner Generation. Sasnal war in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten und hatte umfangreiche Einzelausstellungen, unter anderem im Haus der Kunst, München (2012), in der Whitechapel Art Gallery, London (2011), in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21, Düsseldorf (2009), bei Hauser & Wirth Zürich (2009) und im Van Abbemuseum, Eindhoven (2006), im CAC – Centro de Arte Contemporàneo, Malaga (2009), diese Ausstellung tourte anschliessend zum Sara Hildén Art Museum, Tampere (2010). 2006 erhielt er den angesehenen Vincent van Gogh Award.

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