Wind entsteht durch räumliche Unterschiede der Luftdruckverteilung. Dabei bewegen sich Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem höheren Luftdruck solange in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck, bis der Luftdruck ausgeglichen ist. „Still Air“ (deutsch: „Windstille“) definiert demnach den Moment, in dem dieser Ausgleich stattgefunden hat. Während die Windstille einerseits zu einer weiten Sicht an klaren Tagen verhilft, schafft sie andererseits erst die Grundlage für Nebel und die mitunter totale Einbußung von Sicht.

Die in der Ausstellung „ Still Air“ gezeigten Arbeiten auf transparentem Chiffon und Acrylfolie vereinen diese Gegensätze und verhandeln gleichzeitig, ähnlich der Luftdruckverteilung, den Ausgleich zwischen zwei oder mehreren Ebenen. Neben klaren Durchsichten bleiben manche Bereiche unter den oberen Schichten verborgen. In transparenten Bereichen scheinen die Schichten sich wiederum fast vollständig zu verbinden. Die Arbeiten oszillieren zwischen den verschiedenen Sichtweiten, als würden sie wie der Wind um einen Ausgleich ringen, der im Moment der Windstille festgehalten wurde.