Die Natur spricht die Sprache der Mathematik: Die Buchstaben dieser Sprache sind Dreiecke, Kreise und andere mathematische Figuren.

(Galileo Galilei, 1564-1642)

Vulkanausbrüche, Tsunamis, schmelzende Gletscher: Unser Planet ist ein vernetztes System, das stetigen Veränderungen unterworfen ist. Kann man sie berechnen und sogar vorhersagen? Und wie groß ist der Beitrag der mathematischen Wissenschaften, um diese dynamischen Prozesse und vielfältigen Zusammenhänge zu verstehen?

Mit Hilfe der Mathematik lassen sich viele der geophysikalischen oder atmosphärischen Prozesse erkennen und berechnen: Sie liefert passende Werkzeuge zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit von Vulkanausbrüchen oder der Ausbreitung von Tsunamis, indem die relevanten veränderlichen Parameter, wie beispielsweise die Temperatur oder die Geschwindigkeit, durch mathematische Ausdrücke ersetzt werden.

Die Sonderausstellung "Mathematik des Planeten Erde" zeigt drei ausgewählte Arbeiten eines weltweiten Wettbewerbs, zu dem die internationale Initiative "Mathematics of Planet Earth" im Jahr 2013 aufgerufen hatte. Es wurden multimediale und interaktive Exponate entwickelt, die den Stellenwert der Mathematik bei der Untersuchung der unterschiedlichsten Prozesse auf unserer Erde anschaulich deutlich machen.

Dune Ash ist eine vereinfachte interaktive Simulation des Transportes einer Aschewolke nach einem Vulkanausbruch mitten in Europa. Die Benutzerinnen und Benutzer können den Vulkan an einem beliebigen Ort in Europa platzieren, ein Windfeld festlegen und die Ausbreitung der Aschewolke im Laufe der Zeit beobachten.

Die Alpengletscher schrumpfen seit mehr als einem Jahrhundert. Es wird erwartet, dass dieser Trend anhält, wenn die globale Erwärmung fortschreitet. Dieses Modul zeigt, wie Mathematiker und Gletscherforscher zusammenarbeiten, um realistische Vorhersagen über die zukünftige Entwicklung von Gletschern zu treffen.

Von je her geht von Tsunamis eine erhebliche Gefahr für Menschen aus, die an Küstenregionen leben. TsunaMaths erklärt, wie die riesigen Wellen entstehen und wie sie zur Frühwarnung vorausberechnet werden können. Außerdem bietet das Modul eine Sammlung von Simulationen und Hintergrundinformationen zu den verheerendsten Tsunami-Ereignissen der Geschichte.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit IMAGINARY organisiert, einem Projekt des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach, gefördert von der Klaus Tschira Stiftung.