Die große Sonderausstellung von ARoS widmet sich in diesem Herbst der Retrospektive eines der ganz großen Schwergewichte in der amerikanischen Kunst – dem amerikanischen Maler und Filmregisseur Julian Schnabel (*1951).

Als bisher größte Präsentation des Künstlers in Skandinavien unternimmt sie eine wahre Tour de Force durch Schnabels langjähriges künstlerisches Schaffen. Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler selbst. Wir zeigen über 40 großformatige Werke aus dem mehr als 30-jährigen Schaffen des Künstlers.

Julian Schnabel ist einer der herausragendsten Vertreter der figurativen und narrativen Malerei, die Anfang der 1980er ihr Comeback feierte. Ein üppiger Neo-Expressionismus, der aufkam, nachdem die Malerei neben der stärker ideenbasierten und nicht zuletzt introvertierten Kunst der 1970er Jahre einige Zeit ein Schattendasein gefristet hatte.

Julian Schnabel begann seine künstlerische Karriere in den USA. Er arbeitete mit einer führenden Gruppe von Künstlern, zu der unter anderem Jean-Michel Basquiat gehörte, zusammen. Gemeinsam wollten sie die subjektive, narrative Malerei zurück in die Kunst bringen. Diese hatte zugunsten eines stark minimalistischen und konzeptuellen Stils lange Zeit brachgelegen. In jungen Jahren war Schnabel das Infant terrible von New York. Er war mit Andy Warhol und Basquiat sowie dem Künstlerkreis um die beiden herum befreundet.

Mit seinen riesigen Teller-Bildern, den sogenannten Plate Paintings, die auf Stücken zerbrochenen Porzellans gemalt sind, wurde Schnabel in den frühen 1980er Jahren weltbekannt. Die berühmten Mosaikbänke in Gaudis Parc Güell, den Schnabel in Barcelona besucht hatte, hatten ihn zu dem Gemälde inspiriert. Die Verwendung unkonventioneller und disharmonischer Materialien, wie beispielsweise zerbrochener Teller, begründeten Schnabels Anerkennung und Erfolg. In der Ausstellung erwarten die Besucher eine Vielzahl verschiedener Arten von Werken, deren Materialien von bemalten Tellern über alte, zerschlissene Abdeckplanen bis hin zu Leinwand und Fotodrucken reichen.

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit Julian Schnabel selbst. Zusammen mit ihm hat ARoS eine innovative Architektur entworfen, die die Besuchenden auf eine Reise durch Julian Schnabels künstlerisches Universum führt.

In Dänemark hatte das dänische Pendant zu Schnabel, De Unge Vilde (Die jungen Wilden), einen großen Einfluss auf die Entwicklung der dänischen Kunst der 1980er Jahren, der bis heute ungebrochen ist. Die dänischen Vertreter der 1980er Jahre gehören zu den anerkanntesten Künstlern aus Dänemark. Ihre Wiedereinführung des Narrativen als tragendes Element in der Malerei beeinflusst die dänische Kunst nach wie vor. ARoS pflegt seit vielen Jahren ein Interesse für die wilde Kunst der 1980er Jahre, die einen wesentlichen Teil der ständigen Sammlung des Museums ausmacht.

Von Anfang an haben sich die Künstler an der neo-expressionistische Schule orientiert, zu deren Vertretern Schnabel gehört. Julian Schnabels Erbe ist heute bei jungen zeitgenössischen Künstlern in der dänischen und internationalen Malerei zu sehen. Hierdurch ist Julian Schnabel aktueller denn je.

Die Besuchenden von ARoS erwartet eine Ausstellung mit erstklassiger, internationaler Malerei. Sie können sich außerdem auf eine Ausstellung mit einem echten amerikanischen Original freuen.