Zur Oper mozartina zurückkehrend sehen wir, dass das Argument eine Anpassung des von einer Kette zusammengestellten Werks von Pietro De Metastasio, von Eifersucht, Intrigen, Ehrgeiz und Behandlung, aber auch Treue, Sinn der Schuld und endlich Milde ist. Alles dreht sich um die rachsüchtigen Wünsche gegen Titus, der am Ende den Verschwörern verzeiht. Hier, mit allen diesen Erklärungen des menschlichen Wunsches, um zu verstehen, in dem besagte Milde besteht, müssen wir die soziale Umgebung in Betracht ziehen, in der die Ereignisse stattfinden: die römische Gesellschaft; und so, mit dieser Relativirung, gilt, innerhalb der Parameter als politisch gerecht, die ein Kaiserreich besitzt, den Feind zu beherrschen. Das Römische Kaiserreich übernahm die Kontrolle der eroberten Gebiete, politisch und religiös, die Gottheiten bildend, die vom Weg in seinem Pantheon zusammengestoßen wurden. So zum Beispiel haben sich Zeus in Jupiter, Hera in Juno und Aphrodite in Venus verwandelt. Eines der mit dem jüdischen Volk entstandenen Probleme war die Ablehnung des Polytheismus, jedoch blieb den Juden letztendlich nur die Wahl, die römischen Götter anzunehmen. Das jüdische Volk hatte schon ähnliche Fälle erlebt, als sie sich gegen Antíoco im Jahr 167 v.Chr erhoben hatten, der die Ausübung des Judentums verboten hatte und die Anbetung der griechischen Götter befahl. Trotz mancher Teilsiege, verlor das jüdische Volk schließlich militärisch gegen das Römische Kaiserreich.

Musikalisch gesehen, übt La clemenza di Tito einen großen Einfluss in der italienischen Oper. aus. Mozart und Johann Christian Bach — beide Opernkomponisten zwischen dem Barock und dem Klassizismus — hatten eine enge Beziehung, jenseits der Musik, nämlich in der Freimaurerei die auf beide Karrieren Einfluss hatte. Eines seiner Werke, Die Milde des Scipio, hat angesichts der großen Ähnlichkeit sowohl in der musikalischen Struktur als auch im humanistischen Gedankengut von Mozart, einen großen Einfluss auf La Clemenza di Tito ausgeübt.

Die Handlung von La Clemenza di Tito spielt im antiken Rom um das Jahr 79 n.Chr. Vitellia hasst den römischen Imperator Titus, weil er sie nicht zur Gattin erwählt hat. Denn Titus will die Schwester seines Freundes Sextus, Servilia, heiraten. Sesto jedoch begehrt Vitellia, die ihm ihre Liebe für den Tod Titus verspricht. Servilia weist Titus ab, der sich daraufhin doch um Vitellia bemüht. Doch das Attentat ist schon in Auftrag gegeben, der Anschlag misslingt. Vitellia gesteht, die Initiatorin gewesen zu sein, Seextus wird zum Tod verurteilt. In einem tiefen Konflikt zwischen Freundschaft und Staatsräson erkennt Tito die Problematik, in der sich jeder Herrscher befindet. Er entscheidet sich, Milde walten zu lassen und begnadigt Sextus und Vitellia.

Denken wir die Szene des Volkes für einen Augenblick im Bejubeln seines Kaiser. Sie loben seine Milde und seine Menschlichkeit: er hatte denen verziehen, die versucht haben, ihn zu ermorden. Aber neun Jahre früher, in der Eroberung von Jerusalem, sind etwa eine halbe Million von Juden gestorben und etwa hunderttausend wurden in die Sklaverei geführt. Das lässt uns denken in wiefern die Welt uns erscheint, dass das Böse über das Gute triumphiert. aus sicht der Römer, ist Titus ein Held des Humanismus. Aus sicht der Juden jedoch, ist er ein Tyrann.

Hier ist die Handlung der Oper:

  • 1. Akt

Kaiser Vitellius ist gestürzt worden, und die Hoffnung seiner Tochter Vitellia, von dem neuen Kaiser, Titus, zur Ehefrau erkoren zu werden, bleib unerfüllt. Von Sextus, der in sie verliebt ist, verlangt sie, dass er den neuen Kaiser ermordet. Obwohl er einer der besten Freunde des neuen Kaisers ist, erklärt sich Sextus bereit, Vitellias Forderung nachzukommen, da sie verspricht, dann seine Frau zu werden. Titus hat sich in Servilia, die Schwester des Sextus verliebt, die ihrerseits jedoch Annius liebt. Als Titus davon erfährt, verzichtet er auf Servilia und will nun statt dessen Vitellia zur Frau nehmen. Doch die Verschwörung, die diese aus aus verletztem Stolz angezettelt hat, nimmt bereits ihren Lauf. Kurze Zeit später steht das Kapitol in Flammen.

  • 2. Akt

Wie durch ein Wunder ist Titus den Flammen entkommen. Sextus, der von einen der Mitverschwörer verraten wurde, wird verhaftet und vom Senat zum Tode in der Arena verurteilt. Vitellia gibt sich schließlich vor Titus als Anstifterin der Tat zu erkennen, und der Kaiser lässt Milde gegen sie walten.

Man stelle sich die Szene von Menschen vor, die ihrem Kaiser zu jubeln, seine Milde loben und in ihm einen Mann sehen, der seinem Attentäter, der versucht hat ihn zu töten, vergeben hat. Das hat Mozart als ein Modell von Toleranz, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und sozialer Gerechtigkeit genutzt. In der Tat, die Freimauerei zielt auf die Untersuchung der Wahrheit, das Studium der Moral und der Praxis der Solidarität. Sie versucht die soziale Entwicklung der Menschheit auf alle Menschen auszuweiten, durch die weltweite brüderliche Bindung der Freimaurerei.

Aber, ist die Realität nicht anders? Neun Jahre vor der Eroberung von Jerusalem, tötete Vespasian Titus fast eine halbe Million Juden und hunderttausend wurden versklavt. Das scheint ein Triumph des Bösen über das Gute zu sein.

Um ein letztes Wort zu sagen, lassen wir uns leiten von der Gelehrte der Tora, und von Ihnen ein anderes Licht zu bekommen. Baal HaSulam bietet uns Licht zu diesem Thema in seinem Buch Einführung zu Talmud Esser haSefirot an. Er schreibt:

"Darüber hinaus gibt es keinen anderen Rat auβer diesem. Wie es heißt (im Traktat Bava-Batra, 16, S. 1): "Rabba sagte: ,Hiob hat gebeten, die ganze Welt von der Einschränkung zu befreien.
Er sagte vor Ihm: ,Herr der Welt, du hast die Gerechten erschaffen, Du hast die Sünder erschaffen, wer wird Dich verhindern?
Und Rashi erklärt: "Du hast die Gerechten mittels des Guten Triebes und die Sünder mittels des Bösen Triebes erschaffen. Und daher wird sich keiner vor Deiner Hand retten, denn wer wird Dich hindern? Die Sünder sind hörig." Und was antworteten die Freunde Hiobs?
,,Dadurch vernichtest du Ehrfurcht und lässt es fehlen an Andacht vor dem Schöpfer.
Der Schöpfer erschuf den Bösen Trieb und erschuf die Tora als Gewürz zu dessen Korrektur (Hiob, 15:4)".