Jake und Dinos Chapman erlebten Anfang der 90er ihren Durchbruch als ein Teil einer Künstlergruppe, die unter der Sammelbezeichnung Young British Artists (YBA) bekannt ist. Die Skulpturen der Chapman Brüder sorgten schon damals für großen Debatten und Aufruhr aufgrund ihres provokativen und schockierenden Ausdrucks. Durch die Vorliebe der Künstler für das explizit Groteske wird das Publikum in ein dunkles Universum von zusammengeschmolzenen Schaufensterpuppen, die merkwürdige und beängstige Hybridkinder erschaffen, sowie originalen Gemälden von Adolf Hitler entführt, die von den Künstlern gekauft und übermalt wurden.

Die drei Ausstellungen der Intermezzo-Serie sind generell von einer sinnlichen Räumlichkeit mit großen Installationen von alles umfassendem Charakter gekennzeichnet. Die Chapman Brüder werden im ARoS zwei große Installationen zeigen, unter anderem ein neues und nie vorher gezeigtes Werk. Eine der zwei Hauptinstallationen besteht aus vier monumentalen Dioramen, in denen eine ultimative Kriegsorgie mit Spielzeugsoldaten nachgespielt wird. Die andere Installation besteht aus einem Ausschnitt eines Wohnzimmers, die den Rahmen für das Erleben einer unnormalen und beängstigenden Familie bietet.

Die Werke der Chapman Brüder wirken provozierend und offensichtlich ist es ihre Taktik, das Publikum zu schockieren. Unter der Oberfläche beschäftigen sich ihre Werke mit komplexen Themen, die ganz bis zur Quintessenz des menschlichen Erfahrens reichen und größere, mehr ins Detail gehende Analysen der Relationen der Gesellschaft zum Glauben, zur Gewalt, zur Sexualität und zur Moral beinhalten.