2017 hat die Fondation de l'Hermitage das Privileg die Höhepunkte des Impressionismus und Postimpressionismus aus der Sammlung Bührle zu zeigen. Diese einzigartige Sammlung, eine der renommiertesten der Welt, umfasst Meisterwerke der bedeutendsten Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts wie Mohnblumen bei Vétheuil von Monet (um 1879), Der Knabe mit der roten Weste von Cézanne (um 1888) oder Sämann bei Sonnenuntergang von van Gogh (1888).

Mit dieser Präsentation von Schätzen der Stiftung E. G. Bührle setzt die Fondation de l'Hermitage ihre vor rund zwanzig Jahren begonnene Erkundung grosser Schweizer Privatsammlungen fort. Die einzelnen Ausstellungen waren namentlich den Sammlungen Weinberg (1997), Jean Planque (2001), Arthur und Hedy Hahnloser (2011) sowie Jean Bonna (2015) gewidmet.

Nun lädt die Fondation de l'Hermitage ihre Besucher ein, in eine der wichtigsten Kunstsammlungen mit Objekten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts einzutauchen. Die hauptsächlich von 1951 bis 1956 vom Industriellen Emil Georg Bührle (1890-1956) zusammengetragenen Werke der Stiftung E. G. Bührle in Zürich sind von herausragender Qualität. Sie werden als Exklusivität in der Hermitage gezeigt, wo sie letztmals in der intimen Atmosphäre eines Herrenhauses des 19. Jahrhunderts bewundert werden können, das demjenigen des Sammlers ähnelt. Anschliessend werden sie noch in Japan zu sehen sein, bevor sie um das Jahr 2020 in den Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich ziehen.

Wie in der Sammlung E. G. Bührle werden der französische Impressionismus und Postimpressionismus das Kernstück der Ausstellung bilden mit Meisterwerken von Pissarro, Manet, Degas, Sisley, Monet und Renoir, aber auch der Väter der Moderne Cézanne, Gauguin und van Gogh. Zur Einstimmung auf diese faszinierende Reise wird in zwei Räumen verdeutlicht, wie diese Bilder in der europäischen Kunstgeschichte einzuordnen sind. Ein erster Raum wird dem Porträt gewidmet sein und zeigen, wie sich die Impressionisten in die lange Tradition dieser Gattung - von Hals über Ingres, Corot, Courbet bis Fantin-Latour und Renoir - einfügen. Im zweiten Raum werden Gemälde von Delacroix und Daumier zu sehen sein, um den Einfluss der Romantik und des Realismus auf die Entstehung der modernen Malerei zu veranschaulichen. Der eindrucksvolle Rundgang endet zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit bedeutenden Werken der Nabis (Bonnard, Vuillard), der Fauvisten (Braque, Derain, Vlaminck) und der Ecole de Paris (Modigliani, Picasso, Toulouse-Lautrec).

Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung wird auch der Geschichte dieser Sammlung gelten, die den Geschmack eines Schweizer Sammlers Mitte des vergangenen Jahrhunderts verkörpert. Ein Raum wird Archivunterlagen und Ergebnisse der umfassenden Forschung präsentieren, welche die Stiftung E. G. Bührle seit über zwölf Jahren zu ihren Beständen betreibt, und damit erlauben, die manchmal komplexe Geschichte einiger dieser Meisterwerke zu verstehen.