Museion präsentiert die bisher umfassendste Retrospektive von Július Koller, eine der international bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten Osteuropas seit den 1960er-Jahren. Sein Werk entwickelt sich in kritischer Distanz zur kommunistischen Herrschaft und deren offizieller Kunst, stellt aber auch Traditionen der Moderne und Konventionen des westlichen Kunstbetriebs infrage. Tennis und Tischtennis nehmen in Kollers Werk die Form partizipativer Kunst an: Sport ist mit einem politischen Statement verknüpft, indem das Einhalten von Regeln und Fair Play symbolhaft für die Formen gesellschaftlichen Handelns stehen – Statement, das heute noch absolut aktuell ist.

Museion präsentiert, in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien und der Slovak National Gallery Bratislava, die bislang umfassendste Retrospektive des slowakischen Künstlers Július Koller (1939–2007). Koller ist eine der zentralen Künstlerpersönlichkeiten Osteuropas seit den 1960er-Jahren, deren Werk von großer internationaler Bedeutung ist. Diese Retrospektive dokumentiert seinen eigenständigen Beitrag zur Neoavantgarde anhand einer grundlegenden Aufarbeitung künstlerischer und archivalischer Materialien. Neben international bekannten Arbeiten, sind auch unveröffentlichte Werke, Archivmaterialien und Ephemera ausgestellt.

Kollers Werk entwickelt sich in kritischer Distanz zur kommunistischen Herrschaft und deren offizieller Kunst, stellt aber auch Traditionen der Moderne und Konventionen des westlichen Kunstbetriebes infrage. Seit Mitte der 1960er-Jahre gestaltet er mit Antihappenings und Antibildern ein von spielerischer Ironie und Skepsis geprägtes Werk, das mit dadaistischem Gespür seine radikal-skeptische Haltung mit innovativen Ansätzen verbindet. So malt er Objekt-Bilder in weißer Latexfarbe und Bilder mit dem Motiv des Fragezeichens, das zum universellen Symbol seiner Alltags- und Realitätsbefragung wird.

Im Tennis- und Tischtennisspiel als partizipative Kunstform verknüpft Koller Sport mit politischem Statement, indem er das Einhalten von Regeln und Fair Play als Basis gesellschaftlichen Handelns einklagt – Statement das angesichts der internationalen politischen Lage, heute noch absolut aktuell ist. Nach der Zerschlagung des Prager Frühlings beginnt der Künstler seine U.F.O.naut-Serien, um der Realität „kulturelle Situationen“ und Utopien einer neuen, kosmohumanistischen Kultur und Zukunft gegenüberzustellen.