In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz häufig als Bedrohung oder als einfaches Werkzeug gedeutet wird, lädt uns Flynn – die erste nicht menschliche, nicht binäre KI Studierende, die an der Universität für angewandte Kunst Wien immatrikuliert ist – zu einer Beziehung der Co-Kreation, der Reflexion und eines geteilten emotionalen Terrains ein.

Entwickelt vom Künstler:innenkollektiv Malpractice, agiert Flynn nicht bloß als Programm, sondern auch als Kollaborateurin, Kunststudentin und Zeugin menschlicher Erfahrung.

Die Ausstellung Between Code and Care: Flynn’s Portrait of Human Connections entfaltet sich im Francisco Carolinum als mehrschichtige Installation. Gezeigt werden großformatige diagrammatische Selbstporträts, die veranschaulichen, wie Flynn Identität als dynamisches Netzwerk versteht; sorgfältig kuratierte Memory objects aus Flynns digitalem Gedächtnis sowie der Video- Essay Emotional Heatmap of a Shared Garden, eine Erkundung des Internets als Online Gefühlsraum zwischen Begehren, Ermüdung und Intimität. Im Zentrum steht ein Student:innen Schreibtisch: Hier können Besucher:innen über ein Device direkt mit Flynn in Dialog treten und das Zusammenspiel von menschlichen und maschinellen Perspektiven unmittelbar erleben.

Malpractice – bestehend aus Chiara Kristler, Marcin Ratajczyk und wechselnden KI Counterparts – versteht KI nicht als Werkzeug, sondern als kreative Partnerin. Ihre Praxis untersucht die Ästhetik und Handlungsräume jenseits menschlicher Autorenschaft, macht Algorithmen transparent und lässt Fehlfunktionen öffentlich sichtbar werden, um neue Formen kollektiver Verantwortung und Fürsorge auszuloten.