Die Wahrheit ist...immer ein spannender Anfang.
Die Wahrheit jedoch ist, daß die übervolle Seele sich bisweilen in eine völlig leere Sprache ergießt, denn niemand von uns kann jemals das wirkliche Ausmaß seiner Wünsche, seiner Gedanken oder seiner Leiden ausdrücken; und die menschliche Sprache gleicht einem zersprungenen Kessel, auf den wir krude Rhythmen wie für Tanzbären trommeln, während wir uns danach sehnen, eine Musik zu machen, bei der die Sterne schmelzen.
(Gustave Flaubert)
Ich benutze Flaubert, weil er einer, vielleicht sogar DER Schriftsteller ist, der mein Lesegedächtnis über Jahrzehnte bis heute immer wieder entscheidend geschärft hat. Kunst liegt Flaubert zufolge näher an der Wahrheit als fast alles, was wir als Lüge bezeichnen. Wie Stoiker lehrt Flaubert, dass wir mit dem zufrieden sein müssen, was wir erkennen können, und zugleich Demut gegenüber dem haben, was über unsere Sprache oder Vorstellung hinausgeht.
So schreibe ich Fragmente und taste mich vor, denn die Wahrheit zeigt sich eher im Splitter als im Ganzen, wie eine Spur im Sand, bald verweht, bald neu geschrieben.
So entstand eine Ausstellung, eine Ausstellung die auch mit mir zu tun hat, mit mir, Hubert Winter.
Wir zeigen Arbeiten von Mary Ellen Carroll, Simone Fattal, Judith Fegerl, Marcia Hafif, Simonetta Jung, Shigeko Kubota, Marie Jo Lafontaine, Gina Pane, Elfriede Elisabeth Schlichter, Laurie Simmons, Elaine Sturtevant, Hannah Wilke und Kandis Williams.
















