1929, vor genau 90 Jahren, öffnet der zweite Salon der Sezession in Luxemburg seine Türen.

Die luxemburgische Sezession entsteht 1926, als mehrere Künstler sich vom 1893 gegründeten Cercle Artistique du Luxembourg (C.A.L.) abwenden. Die Sezessionisten vereinigen sich allerdings schon im Salon von 1930 wieder mit den Künstlern des CAL.

Insgesamt drei Salons der Sezession finden 1927, 1929 und 1930 statt. Sie stellen vor allem die Malerei und die Plastik in den Vordergrund, in geringeren Maβe auch die angewandte Kunst.

Der durch frühere Sezessionsbewegungen in München (1892), Wien (1896) und Berlin (1897) angeregte erste Salon der Sezession von 1927 wird noch heute als eines der wichtigsten Ereignisse in der luxemburgischen Kunstgeschichte angesehen. Mehrere Luxemburger Künstler, die in München studiert haben, wenden sich nicht nur vom Akademismus des 19. Jahrhunderts, sondern auch vom Impressionismus ab und zeigen verstärkt Interesse am Fauvismus und am Expressionismus.

Die Sezession stellt allerdings keinen totalen Bruch mit der Tradition zu Gunsten der modernen Kunst dar. Vielmehr vereint sie in ihren Ausstellungsräumen Beides. Zu Beginn umfasst die Sezession neun Künstler. Nicht alle gehören modernen Strömungen an. Einige setzen traditionelle Malweisen fort und scheinen der Gruppe weniger aus ästhetischen Gründen anzugehören als vielmehr aus freundschaftlicher Verbindung. Das Kriterium der Qualität ist hier wichtiger als die Quantität der Werke. Der Kern der Gruppe besteht aus dem Anführer Joseph Kutter (1894-1941), dem Sekretär Nico Klopp (1894-1930), sowie Claus Cito (1882-1965), Harry Rabinger (1895-1966) und Auguste Trémont (1892-1980).