Innerhalb der mumok Architektur bildet das Cafe Hansi von Hans Schabus ein eigenes funktionales Raumkunstwerk. Es ist für Besucher_innen jeden letzten Donnerstag im Monat zwischen 18 und 21 Uhr geöffnet und lädt zum Verweilen ein. Wenn man es betritt, „verlässt“ man den nüchternen Museumsraum. Man gelangt in ein verspiegeltes und metallisch reliefiertes Inneres mit Tresen, Anrichteraum und Toilette, deren Verrohrung das Cafe Hansi unmittelbar an den grauen Basaltbau annabelt.

Über der Eingangstür und an den Außenwänden stellt Schabus eine in über mehr als 15 Jahren zusammengetragene Sammlung an Objekten zur Schau: Von Spielfiguren und Schallplatten bis hin zu Pendeluhr, Kanarienvogel, Trinkbecher oder Hansaplastrolle. Allen ist gemeinsam, dass sie den Namen Hans beinhalten und damit wie verklausulierte Signaturen des Künstlers erscheinen. Nicht ohne Selbstironie treibt er sein Spiel mit dem landläufigsten Allerweltsnamen seiner eigenen Generation.

Der Gegensatz zwischen dem Museum als Umraum und dem Cafe Hansi setzt sich im Kontrast der Außenhaut zum Inneren fort: Der ironisch verspielten und roh belassenen hölzernen Ummantelung steht ein perfekt gestyltes, architektonisch reduziertes und buchstäblich glasklares Inneres gegenüber. Es ist, als ob man in eine andere Welt eintreten würde, deren eigene Schönheit und Präzision gerade als Pendant zum Äußeren erst recht in Erscheinung tritt.

Auch wenn das Innere des Gehäuses als Bar funktioniert, ist es nicht einfach eine Bar wie jede andere. Seine spezifische Wahrnehmung basiert auf seinem Status als Kunstwerk innerhalb eines Museums. Seine Spiegelflächen im Inneren erweitern nicht nur imaginär den Raum, sondern ermöglichen auch die Wahrnehmung der eigenen Betrachtung und die der Anderen als Teil eines Kunstereignisses, das zugleich mit dem alltäglichen Leben verknüpft ist. Auch die Kommunikation des Kellners unterliegt subtilen Anweisungen des Künstlers und noch in der geometrisch reduzierten Form der keramischen Getränkebecher manifestiert sich ein künstlerischer Form- und Materialwille, der bewusst und haarscharf von konventionellen Usancen abweicht. All dies geschieht ohne Zwang oder Übertreibung - als eine kaum wahrnehmbare Gradwanderung zwischen Normalität und Inszenierung.