Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck widmet Gotthard Graubner (1930–2013), einem der wichtigsten abstrakten Maler der Gegenwartskunst, eine große Ausstellung.

Gotthard Graubner war dem Künstlerbahnhof Rolandseck seit den 1970er Jahren eng verbunden. Wie zahlreiche Kunstschaffende schätzte, belebte und prägte er diesen so besonderen Ort. Zehn außergewöhnliche Schwarz-Weiß Fotografien von tanzenden Mönchen des Klosters Wangdue Phodrang, die 1976 während seines Bhutan-Aufenthaltes entstanden sind und sich in der Museumssammlung befinden, bilden den Ausgangspunkt der Schau.

Graubners Interesse am Buddhismus folgend, schwingt dieses Themenfeld in der Ausstellung atmosphärisch mit. Dabei spielen formale Momente wie Transparenz, Leichtigkeit und Durchdringung sowie die Farboberfläche als lebendiger Organismus eine Rolle. Dies wird nicht nur bei den beeindruckenden Farbraumkörpern, sondern auch im druckgrafischen Werk des Künstlers deutlich. Biografische Notizen, wie beispielsweise seine Körperabdrücke im Mappenwerk Simulacrum von 1978, verlebendigen die Autorenschaft Graubners auf eindrückliche Weise.

Die Besucherinnen und Besucher können anhand von rund 50 Werken die Entwicklung von einer gedeckten Farbpalette zu einem wahrhaftigen Farbenrausch erleben, sich in stiller Versenkung in den Farbräumen verlieren und, wie vom Künstler erwünscht, mit den Bildern atmen.