Mit seinem selbstausgerufenen „Science Fiction Expressionismus“ wurde André Butzer (1973) Mitte der 1990er Jahre zu einem der bekanntesten und einflussreichsten Maler seiner Generation. Zwischen Popkultur und Weltgeschichte erschuf Butzer eine kindlich-expressive und comichaft stilisierte Kunstkosmologie. Seine Fiktionen verzichten auf eine klare Narration und hermetische Haltungs- oder Stilmerkmale. Butzers Bilder sind die Generatoren ihrer eigenen Inhalte und Geschichten; gemalte Lebendigkeit zwischen Geometrie und Willkür, Humor und Strenge, Gefahr und Niedlichkeit.

Mit den ab 2010 entstandenen N-Bildern tritt Butzers charakteristische Motivik und Farbigkeit zurück. Die Bilder zeigen ihre Ursprünge: Linie und Fläche, Vertikale und Horizontale. Der Schritt hin zu dieser radikalen Abstraktion ist dabei kein einfacher Bruch mit früheren Bildern. Im Zusammenhang betrachtet behandeln alle Bilder die gegenseitige Bedingung von Figuration und Abstraktion, von Fiktion und Realität der Malerei.

Zur Ausstellung bei Kirchgasse erscheint ein Katalog mit einem Text des Künstlers. Eine neue Publikation der Edition Linn mit ausgewählten Pressemitteilungen, Briefen, Interviews, Texten und Gedichten von André Butzer, wird anlässlich der Ausstellungseröffnung vorgestellt.