Insekten sind die artenreichste Klasse der Tiere und machen mehr als ¾ der Artenvielfalt unserer Erde aus. Der Blick durch das Mikroskop eröffnet ihre Farbenvielfalt und ihr Formenreichtum.

Das faszinierte den Präparator Alfred Keller, der von 1930 bis 1955 als wissenschaftlicher Modellbauer am Museum für Naturkunde tätig. In dieser Zeit fertigte er für das Museum eine Vielzahl einmaliger biologischer Modelle an. Einen neuen Meilenstein in der Präparationskunst setzten seine detailgetreu vergrößerten Modelle von einheimischen Insekten.

Die Herstellung der eindrucksvollen Plastiken erfordert eine Vielzahl an Arbeitsschritten. Als erstes schuf Alfred Keller Modelle aus Plastilin, einer Art Knetgummi. Von diesen fertigte er anschließend Gipskopien an, die er akribisch überarbeitete. Für das Endmodell wurden diese in Pappmaché gedoubelt. Aus den ersten Kunststoffen, Zelluloid und Galalith, stellte Keller Flügel oder Borsten her, die er am Modell montierte. Vollendet wurde das Modell mit Kolorierungen und einer partiellen Blattvergoldung. Das präzise Arbeiten war sehr zeitintensiv und konnte pro Plastik bis zu einem Jahr dauern.