„Etwas Konstruktivistisches und Zutiefst Menschliches“, „Autonomie der Linie“, „Mehr Atem“
Die Arbeit des Künstlers entsteht aus einem existenzialistischen Impuls: Wie lässt sich das Mensch-Sein—in seiner Fragilität, Bewegung und inneren Spannung—bildnerisch erfassen, ohne es zu illustrieren?
Dieser Ansatz verdichtet sich exemplarisch im Titel des großen Bildes:
„Etwas konstruktivistisches und zutiefst menschliches“
Darin steht alles, was den Kern der Praxis beschreibt:
die Spannung zwischen Struktur und Instinkt, zwischen Setzung und Empfindung, zwischen Ordnung und Unschärfe.
Die Werke verbinden eine konstruktive, fast architektonische Klarheit mit etwas zutiefst Menschlichem—einem offenen, atmenden, sensiblen Schwingungsraum.
Die Zeichnung – „Autonomie der Linie“
Die Serie der Papierarbeiten trägt den programmatischen Titel:
„Autonomie der Linie“
Hier wird die Linie selbst zum denkenden Subjekt.
Sie ist nicht Mittel zum Zweck, sondern Akteurin:
unabhängig, aufmerksam, frei.
Die Zeichnungen sind direkte Protokolle innerer Bewegung.
Sie machen Wahrnehmung sichtbar, bevor sie Form wird.
Keine Illustration, keine Erzählung – sondern ein visueller Zustand, ein augenblickliches Denken, das sich in Linien, Reibungen und präzisen Setzungen artikuliert.
Diese Arbeiten bilden den Ursprung der gesamten Praxis:
Sie sind mikro-archäologische Felder, in denen Sensibilität, Intuition und Reflexion unmittelbar eingeschrieben sind.
Die Malerei – „Mehr Atem“
Die Mittelformate entwickeln diesen Ansatz weiter und tragen den Titel:
„Mehr Atem“
Dieser Begriff bezeichnet nicht nur eine ästhetische Veränderung, sondern auch eine Haltung.
In diesen Bildern wird die Linie atmosphärischer, die Farbe öffnet Räume, die Flächen beginnen zu vibrieren.
Es entsteht ein Feld, das weiter, durchlässiger und zugleich konzentrierter ist.
„Mehr Atem“ beschreibt eine Bewegung hin zu größerer Freiheit, zu einer gelösten Spannung, zu einer Malerei, die das innere Gewicht nicht mehr verdichtet, sondern ausbreitet.
Ein Gesamtwerk über Wahrnehmung und Existenz
Zusammen zeigen die Werkgruppen eine konsequente, philosophische Haltung:
Die Zeichnung als autonomer Denkraum.
Die Mittelformate als atmende, erweiterte Zustände.
Das große Bild als Manifest einer Synthese aus Struktur und Menschlichkeit.
Alle Arbeiten verbindet die Frage:
Wie entsteht ein Bild, das nicht erzählt, sondern existiert?
Wie kann man Wahrnehmung sichtbar machen, ohne sie festzulegen?
Wie entstehen Räume, in denen Betrachter ihre eigene Sensibilität finden?
















