Paul Maenz schenkt der Nationalgalerie aktuell drei bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst. Unter dem Titel „To Whom It May Concern“ werden diese anlässlich des 80. Geburtstags des Berliner Sammlers im Hamburger Bahnhof erstmals gemeinsam mit früheren Schenkungen der Öffentlichkeit präsentiert. Bereits seit 2006 hat Maenz der Nationalgalerie und dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Stiftung des Vereins der Freunde der Nationalgalerie für zeitgenössische Kunst zahlreiche Kunstwerke geschenkt.

Die Ausstellung versammelt Positionen der Konzeptkunst über subjektiv-expressive Malerei bis zu installativer Fotografie von Walter Dahn / Jiří Georg Dokoupil, Hans-Peter Feldmann, Joseph Kosuth und Sturtevant. Gemeinsamkeiten der Werke sind Strategien der Aneignung und Fragen von Autor*innenschaft und Repräsentation. Mit Joseph Kosuths „One and Three Chairs“ (1965) zeigt die Ausstellung ein ikonisches Werk der Konzeptkunst. Sturtevants großformatiges Bild „Warhol Flowers“ (1990) spiegelt die langjährige Auseinandersetzung der US-amerikanischen Künstlerin mit dem berühmten Vertreter der Pop Art wider. Der 22-teilige Bilderzyklus „Die Ricki-Bilder“ (1982/1983) von Walter Dahn / Jiří Georg Dokoupil ist eine bissig-humorvolle Reaktion auf den Berliner Maler Rainer Fetting. Gleich zwei Hauptwerke von Hans-Peter Feldmann sind zu sehen, die Installation „Rotes Abendkleid“ (2002) und die raumfüllende Fotografieinstallation „100 Jahre“ (1998-2000). Letztere gehört neben Sturtevants Werk und den „Ricki-Bildern“ zur aktuellen Schenkung von Maenz.

Die Schenkung an die Nationalgalerie beinhaltet außerdem die Handbibliothek von Paul Maenz und Gerd de Vries mit Publikationen von rund 2.500 Titeln zur zeitgenössischen Kunst seit 1960. Maenz gehörte zu den prägenden Figuren der westdeutschen zeitgenössischen Kunstszene. Zusammen mit Gerd de Vries betrieb er von 1970 bis 1990 in Köln eine einflussreiche Galerie für die Kunst der internationalen Avantgarde; 1993 zog er nach Berlin.