Städte werden von Menschen errichtet. Sie sind jedoch nicht nur das Produkt menschlicher Imagination und Kraftanstrengung, sondern auch der Rahmen, in dem unsere Körper existieren. Die urbane Architektur, ihre Ideologien und Ökonomien, die Begegnung von unterschiedlichen Kulturen, Identitäten und sozialen Milieus bilden ein Terrain, das die Bedeutung und Funktion von Körpern prägt. Die Ausstellung widmet sich dieser Verflechtung von Stadt und Körper in Auseinandersetzung mit den Sammlungen der Generali Foundation und des Museum der Moderne Salzburg sowie ausgewählten Leihgaben.

Mit der globalhistorischen Entwicklung der Modernen erfolgte eine räumliche Verdichtung des sozialen Lebens in Metropolen. Der Philosoph Henri Lefébvre diagnostiziert 1970 in Die Revolution der Städte gar einen Prozess der „vollständigen Verstädterung der Gesellschaft“. Die Großstädte werden zum Motiv, zur Bühne und zum Motor von Kunst und sozialem Veränderungswillen. In diesem Zusammenhang spielt der Körper seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle in Fotografie, Videokunst und Performance. Künstlerinnen und Künstler machen dabei den ‚urbanisierten‘ Körper zum politischen und existenziellen Medium, zur Arena von Disziplinierung und Rebellion, zum Werkzeug ihrer Erkundung, Besetzung und Neudefinition städtischer Räume.