Eines der Geheimnisse der fiktiven Literatur ist die Ursache des Arguments eines Textes, wie und warum es entsteht. Der erste Teil des Mosaiks, nämlich die Idee um eine Geschichte schreiben zu können, begleitet den Autor nach einem Geschehen, positiv oder negativ, Selbst- oder Fremderleben, und wesentlich hat es ihn so tief beeindruckt, dass sein Bewusstsein nach einer geistigen Überlegung versucht, es in eine bessere und großzügige Ordnung niederzuschreiben . Der Gedanke, Motivation, Strebsamkeit oder Ziel kommt verkrochen und steckt auf einmal im Kopf des Romanciers. Danach ist es für den Künstler sehr schwierig damit den eigenen Raum zu teilen, wenn der Ursprung eines Werkes in der Luft schwebt. So ist es für ihn die einzige Lösung, die Ideen festzuhalten und in Texten umzuwandeln. Andererseits ist ihm absolut notwendig diese Anregungen, Gedanken und Reflexionen in einer fiktiven Form auszuleben.

Wie ein Autor die ersten Drähte eines literarischen Werkes bearbeitet, hängt von seinem Vorhaben ab. Wir müssen betrachten, dass ein Manuskript aus einer Mischung, wahren und fiktiven Situationen, besteht und der Autor die freie Wahl hat, seine Texte mit der Abwechselung dieser beiden Elementen zu erschaffen. Der erste Stein ist oft eine wahre Erinnerung, Niederlage oder Situation, die der Autor gerne nach seinen beispielhaften Vorstellungen ändern möchte. Dafür muss er sie teilweise oder manchmal fast vollständig umbauen, anfeilen und ergänzen. Inwiefern und unter welchen Rahmenbedingungen der Künstler seine Arbeit liefert, überlässt er dem Reifungsprozess seiner Besorgnis; z.B. wie die ursprüngliche Geschichte im besten Fall ausgegangen wäre. Dabei verfügt er über bestimmte abstrakte Werkzeuge wie: die Figuren, der Erzähler oder der Ton.

Aber was passiert in der Zeit, in der er seine Absichten reifen lässt. Der Künstler durchlebt in dieser Zeit eine seltsame Phase, wobei sein Kunstsinn nur auf die Erschaffung des Werkes fokussiert ist.

In dieser Zeit versucht er seine Grundgedanken mit anderen Menschen, Figuren, und in einer anderen Umgebung, vielleicht ähnlich wie die Ursprüngliche, und unter der Reihenfolge seines Vorhabens, in einer völlig anderen Welt - der Fiktion - künstlerisch zu platzieren. In der Phase werden die Figuren gemeißelt, die in einer neuen Welt ein anderes Leben führen werden. All diese Sachen passieren nur einmal und in diesen Tagen, Wochen oder Monaten ist der Schriftsteller gerade mit dem kreativen Prozess beschäftigt. Das Einzigartige ist es, dass die Geschichte als solche sich nicht wiederholen wird. Jedoch wird sie wieder im Text gefunden, bzw. der Text wird sie wiedergeben, aber die reale Zeit, in der sie stattgefunden hat, ist jedenfalls die Schreibphase.

Trotzdem wird den Schriftstellern unterstellt, dass ihre Werke Produkt der eigenen Erlebnisse seien. Andere denken sogar, man könne das Leben des Künstlers durch seine Werke kennenlernen. All diese bedenkenlosen Behauptungen und riskanten Einbildungen der Leser und, oder, Kritiker tragen nur bei, den schlechten Ruf des Autors zu verbreiten. Mit Sicherheit ist der Ausgangspunkt eines fiktiven literarischen Werkes ein wahres Ereignis. Jedoch bedeutet es nicht, dass dieses als Erlebnis des Autors zuzuordnen ist. Um dieses Phänomen verstehen zu können, müssen wir uns wieder an die Berufung des Schriftstellers erinnern. Ein Geschichtenerzähler hat die Aufgabe, oder Verpflichtung, wenn er seine Berufung ernst nimmt, eine Realität zu beschreiben, die in Wirklichkeit nie existierte. Er denkt sich eine künstliche Situation mit einem anderen Ende aus, das vielleicht der beste Ausgang für ihn bedeutet. Im Grunde genommen, wenn man vorwirft, ein literarisches Werk sei autobiografisch, wird damit ein Romancier gedemütigt. Ganz unabhängig davon werden dadurch auch viele Eigenschaften der Schreibschmiede infrage gestellt; wie Ethik, Phantasie, Moral und Berufung.

Die Anfänge einer Geschichte der fiktiven Realität, die grundsätzlich die Türschwelle des Argumentes sind, kostet viele Stunden Arbeit, manchmal sogar Wochen oder Monate. Nur somit schafft der Künstler, den Leser fesseln zu können. In vielen Fällen wird das Schreibprojekt einen langen Vorgang, nicht nur Zeit sondern auch Textausdehnung und Umfang des Manuskriptes, zurücklegen. Dieser vermischt sich mit stolpernden Zeiten und Phasen, in denen der Autor ein oder mehrfach überlegt, wie er konkret und objektiv die Begeisterung des Publikums weiter gespannt hält. Letztendlich ergibt sich ein Text, oft aus Blut und Worten geschrieben, dem der Autor vertraut, er könne eine Unzahl von Perspektiven begeistern. Bis dahin hat er eine erfundene Welt geschaffen, deren Ursprung ein einsamer Gedanke war.