Produktionsverfahren:

(aufgeschrieben von Totju Bejalow, geb. 1891 im Dorf Schipka)

  1. Knacken der getrockneten Nüsse und Auflesen der Kerne.

  2. Backen - der Ofen ist diagonal in zwei Teile geteilt, wobei die Feuerstelle ein Drittel des Ofens einnimmt. Nachdem der Ofen heiss wird, kommen in den anderen Teil die Kerne und es wird weiter geheizt. Die Nusskerne werden umgerührt und im Halbkreis ans Feuer geführt. Wenn sie gelb werden, sind sie zum Mahlen bereit.

  3. Mahlen - es erfolgt zwischen zwei Mühlsteinen, die durch die Zugkraft eines Pferdes in Bewegung gesetzt werden. Auf einmal gemahlen werden 60-70 kg /Masseinheit 1 Nibet/.

  4. Abkochen - Für eine Masseinheit kommen in den Kessel 10 l Wasser, 1-2 kg Meeressalz und "Hefe" - 15 kg Nussöl. Ins kochende Wasser kommt der gemahlene Brei. Der Handwerker rührt ununterbrochen um, bis der Brei gerinnt. Das Öl kommt herauf, darunter bleibt der Nussbrei. Es wird eine weitere Stunde gekocht, bis das Öl gelb wird. Dann wird das Feuer herausgenommen, damit das Gemisch abkühlt.

  5. Auspressen - in Eimern wird das Gemisch an die Presse gebracht und in einen "Sack" ausgeschüttet, der in einen ausgemeisselten Stein gelegt wird. Darauf kommt ein Deckel und die Holzschnecke wird festgezogen. Das Nussöl fliesst in einen im Steintrog stehenden Kupferkessel. Die feste Masse, die nach dem Auspressen übrig bleit, wird "Kjuspe" /Ölkuchen/ genannt.

  6. Ablagern - das fertige Öl kommt in Tongefässe, die in den Boden gegraben sind, um eine konstante Temperatur zu erhalten.

Bei gutem Auspressen bekommt man von 3 kg Nusskernen 1 kg reines Nussöl. Das ganze Verfahren dauert 10-12 Stunden.

1928 tauscht T. Bejalow das Pferd in seiner Werkstatt gegen einen Diselmotor aus.

In der Nussölmühle können auch Sesam, Leinen - und Mohnsamen wie auch Sonnenblumenkerne zu Öl verarbeitet werden.