1913 organisierte August Macke im Kunstsalon Cohen in Bonn die „Ausstellung Rheinischer Expressionisten“ mit Werken von 16 Künstlern.

Die Ausstellung bekundete die Überzeugung und den Anspruch, dass es im Westen Deutschlands ein weiteres Zentrum deutscher Kunst neben der Brücke in Dresden und Berlin und dem Blauen Reiter in München gab. In ihrer Kunst orientierten sich die rheinischen Künstler wie Franz Seraph Henseler, Franz M. Jansen, Helmuth Macke, Carlo Mense, Heinrich Nauen, Paul Adolf Seehaus oder Hans Thuar vor allem nach Westen, an der französischen Kunst, und blieben, gemäßigt in ihrer Ausdrucksgestik, einer eher poetischen Darstellung der Wirklichkeit verpflichtet, die ihre Motive nicht zuletzt aus der rheinischen Landschaft gewann. Das Kunstmuseum hat sich bei seinen Ankäufen früh auf die Künstler konzentriert, die an der Bonner Ausstellung von 1913 beteiligt waren. So ergibt sich ein repräsentativer Überblick über die Aspekte und Ziele des Rheinischen Expressionismus.

Darüber hinaus erwarb das Kunstmuseum eine Reihe von Bildern, die das Werk August Mackes und der rheinischen Expressionisten in den Kontext der Klassischen Moderne stellen. Von besonderer Wichtigkeit ist unter anderem das Gemälde Formes circulaires, Lune N° 2 (1913) von Robert Delaunay, der als erster Künstler das Modell einer ungegenständlichen Kunst allein aus Farbe entwarf. Arbeiten von Alexej Jawlensky und Heinrich Campendonk, der sowohl dem Kreis der Rheinischen Expressionisten angehörte als auch an Ausstellungen des Blauen Reiters teilnahm, erweitern das Spektrum ebenso wie Beispiele der Kunst der Brücke mit Gemälden von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff.